Am Anfang war die Eisenmaus… Ein recht skurriles kleines Artefakt, das durch seine interessante Form besticht: Ein recht flaches Stück Eisen, ein leicht gebogener Körper, eine kleine Spitze als Nase und dann ein geschwungener Schwanz. Das Alter? Vermutlich Anfang 19. Jahrundert, womoglich aber auch viel früher. Was konnte das gewesen sein? Sehr dekorativ, aber seinerzeit mit Sicherheit kein Vitrinenstück. Ein religiöses Objekt konnten wir ebenfalls ausschließen, denn ein Mäusekult war uns bis dato nicht zu Ohren gekommen…
Nein, natürlich musste diese Maus aufgrund ihrer Beschaffenkeit (der Mauseschwanz diente sichtlich als Griff) einen praktischen Nutzen haben. Wie das so ist, gibt es vielerlei Dinge, die unsere Großeltern oder deren Urgroßeltern ohne nachzudenken benennen könnten. Aber unserer Generation sind viele, oft Jahrtausende lang in Gebrauch gewesene Alltagsgeräte vollkommen fremd. Jedoch brauchte es nicht lange, um dem vermeintlichen Geheimnis auf die Spur zu kommen. Es handelte sich bei unserer Eisenmaus um einen Feuerstahl.
Der Feuerstahl, oder auch das Schlageisen ist Teil eines sogenannten Schlagfeuerzeuges. Das Schlageisen war ein bügelförmig gebogener, handgerechter Feuerstahl. Die Form variierte im Verlauf der jahrtausende nur geringfügig, somit ist unsere „Eisenmaus“ eine eher seltene recht ungewöhnliche Variation.

Ein Schlagfeuerzeug besteht aus dem Feuerstahl als Funkenspender, einem Feuerschlagstein als Funkenlöser und dem Zunder als Funkenempfänger. Der Feuerstahl wird gegen die scharfe Kante eines harten Gesteinsstücks geschlagen, dem Feuerstein. Dabei schabt das scharfe Gegenstück Material vom Feuerstahl, das sich durch Reibung sofort zu Funken entzündet, deren Temperatur bis 1500°C reicht. Diese werden mit Zunder aufgefangen, der dadurch in Glut gesetzt wird.

Diese Glut wird daraufhin verwendet, um ein Feuer anzufachen. In jenen Zeiten versuchte man, das Verlöschen der Feuerstätte zu vermeiden, da das Entfachen eines Feuers recht mühselig war.
Feuerstähle lassen sich seit der frühesten Römerzeit nachweisen. Selbst die praktischen Streichhölzer (ab 1827) konnten lange Zeit das Schlagfeuerzeugen nicht verdrängen. Noch bis weit in das 20. Jahrhundert wurden Schlagfeuerzeuge in Europa, vor allem im ländlichen Raum benutzt.
In sofern hatte die Redensart „ein Funke könne ein Feuer erzeugen“ eine bildhafte Bedeutung und die Wahrscheinlichkeit war alltäglich sichtbar.

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