Er hat viele Namen. Im Ostdeutschen Sprachraum wird er Schieferkasten genannt, anderorts ist er als Griffelbüchse, Griffelschachtel oder Griffelbox bekannt. Sicherlich gibt es eine Vielzahl weiterer, regionaler und umgangssprachlicher Bezeichnungen.
Der historische Griffelkasten war aus Holz. Eine ausgefräßte Vertiefung mit einem in Nuten eingeschobenen Holzdeckel diente zur Aufbewahrung des Griffels. Bis etwa 1960 haben Schüler:innen mancherorts in Deuschland noch auf Schiefertafeln mit Schiefergriffeln geschrieben.

Diese Holzkästchen gibt es in mehrstöckigen Varianten mit bis zu vier Ebenen. Es gibt bemalte, beklebte, seltener findet man beschnitzte oder mit Brandmalerei verzierte Exemplare. Die Vielfalt der Gestaltungen, die patinierten Momentaufnahmen des Schulalltags vor fünfzig, hundert oder mehr Jahren, machen diese Holzkästchen zu interessanten Sammelobjekten. Die mitunter antiken Schieferkästen können heute auch zum Aufbewahren filigraner Gegenstände wie Schmuck dienen sowie natürlich (ihrer ursprünglichen Nutzung zugeführt) wieder stilvoll als Stiftbox Verwendung finden.

Einfache historischen Griffelkästen bekommt man mit etwas Glück schon unter 20 Euro. Mehrstöckig, bemalte oder verzierte können, entsprechend dem Alter, auch weitaus höher im Preis liegen. Neuanfertigungen im Stil historischer Vorbilder werden mittlerweile wieder produziert. Wie vormals bei den historischen Vorbildern, hängen die Preise maßgeblich vom Material und der Verarbeitung ab. Wenngleich die Reproduktionen durchaus schön gearbeitet sind, wird es mit den Originalen durch ihren authentischen Vintage-Flair am Schreibtisch besonders stimmungsvoll.